So wichtig – und doch so anders als Stahlbeton. Industrieböden aus Beton unterscheiden sich in vielfältiger Weise von üblichen Stahlbetonbauteilen. In den überwiegenden Fällen zählen sie nicht zum Tragwerk eines Gebäudes und fallen damit zunächst nicht in den klassischen Anwendungsbereich der DIN EN 1992-2 und DIN 1045-2. Demgegenüber stehen technische Eigenschaften von Industrieböden, die an anderen Bauteilen aus Beton oder Stahlbeton keine Rolle spielen.
Einen kleinen Auszug zu häufigen Fragestellungen und Problemen an Industrieböden aus Beton zeigen die nachstehenden Beispiele:
Risse in Betonböden
Der Riss im Beton ist generell ein häufig diskutiertes Thema. Bei Industrieböden erfordert ihre Erfassung jedoch besondere Sorgfalt, da sichtbare Rissbreiten oft nicht denen im Querschnitt entsprechen und durch Nutzung oder Oberflächenbearbeitung beeinflusst werden. Auch die Bewertung als Mangel oder Schaden ist nicht pauschal geregelt, sondern hängt vom konkreten Nutzungsprofil und den Auswirkungen des Risses auf die Funktion des Bodens ab.
Hohllagen und Hohlstellen
Die maschinelle Bearbeitung von Betonflächen schafft ebene, glatte und ansprechende Oberflächen. Dabei kann sich der Frischbeton entmischen, sodass sich Zementleim an der Oberfläche anreichert. Aufgrund unterschiedlichen Schwindverhaltens können sich diese Schichten ablösen und Hohllagen bilden, die bauseits oder später im Betrieb ausbrechen und die Nutzbarkeit des Bodens erheblich beeinträchtigen.
Ausführung von Fugen
Fugen in Industrieböden werden oft als Kerbfugen ausgeführt. Dabei erfolgt wenige Stunden nach dem Betonieren ein Kerbschnitt in die Oberfläche. Durch frühe Zwangsspannungen und Reaktionswärme wirkt dieser als Sollbruchstelle. Der Beton reißt gezielt darunter und bildet die Kerbfuge. Damit dies funktioniert, muss die Schnitttiefe ausreichend sein und zum richtigen Zeitpunkt erfolgen – sonst bleiben die Schnitte wirkungslos und es entstehen unkontrollierte Risse.