Innerhalb der Betone stellen sog. Straßenbetone eine Besonderheit dar. Sie zeichnen sich durch eigenständige Betonrezepturen, Regelwerke und einer gesonderten Bauweise aus. Dauerhaftigkeit, Ebenheit und Griffigkeit sind wichtige Kriterien der Bauweise. Fugen sind eine Voraussetzung für Straßenbetone.
Fahrbahndeckenbetone
Fahrbahndeckenbetone finden ihren Ursprung im Verkehrswegebau von Bundesfernstraßen und Autobahnen und sind regional unterschiedlich verbreitet. Sie stellen hohe Anforderungen an Ausgangsstoffe, Einbau und Qualitätssicherung. Im öffentlichen Bereich gelten dafür die technischen Regelwerke ZTV-Beton-StB, TL Beton-StB und TP Beton-StB.
Flugbetriebsflächen
Flugbetriebsflächen (Start- und Landebahnen, Roll- und Vorfelder sowie Betriebsflächen) stellen im Vergleich zu konventionellen Fahrbahndeckenbetonen nochmals erhöhte Anforderungen an die Aufnahme dynamischer und statischer Lasten sowie an die Dauerhaftigkeit der Oberflächen. Die Einwirkung spezieller Auftaumittel und erhöhte Anforderungen an die Griffigkeit sind hier nur beispielhaft zu nennen. In diesem Bereich liegen auch die beruflichen Wurzeln von Dennys Dressel, dem Gründer der Ingenieurbüro Dressel GmbH.
Logistikflächen
Logistikflächen stellen in der Regel vergleichbare Anforderungen an Fahrbahndeckenbetone wie im Verkehrswegebau. Anders als dort erfüllen sie jedoch häufig nicht die Voraussetzungen für eine Bauweise mit maschinellen Straßenfertigern. Der Einbau erfolgt stattdessen meist händisch mit Kleingeräten. Die Lieferung erfolgt in der Regel als Transportbeton mit oft weicheren Betonkonsistenzen. Diese erleichtern zwar den Betoneinbau, erschweren jedoch das zielgenaue Erreichen der Expositionsklassen XF4 und XM2.
Industrieflächen
Auch auf Industrieflächen werden Straßenbetone eingesetzt, wenn andere Materialien den auftretenden Belastungen nicht standhalten. Insbesondere unter mechanischen Einwirkungen der Expositionsklasse XM oder chemischen Einflüssen der Klasse XA stoßen Betone – abhängig vom Produktionsprozess – an ihre Leistungsgrenzen.
Straßenbetone auf WHG-Flächen
Werden Fahrbahndeckenbetone auf Flächen eingesetzt, die den Anforderungen des Wasserhaushaltsgesetzes (WHG) unterliegen, erweitern sich die Anforderungen um die WHG-Kriterien bezüglich maximal zulässiger Rissbreiten und Medienundurchlässigkeit. Tanktassen und Waschplätze sind typische Beispiele für solche exponierten Bauteile.
